Die k. u. k. Festungsartillerie 1867–1918
Das Buch ist als Band 2 der Schriftenreihe von Rolf M. Urrisk-Obertynski über die k. u. k. Armee erschienen.
Zum Buch:
In diesem Buch werden der Werdegang und die Entwicklung dieser Truppe ebenso behandelt wie die Geschütze und deren Entwicklung, da besonders im Bereich der schwersten Artillerie die österreichische Waffenindustrie und deren Techniker Hervorragendes geleistet haben.
Einige dieser Geschütze haben eine Berühmtheit erlangt, wie sie kaum ein anderes Geschütz, egal welcher Provenienz, zu Beginn des 20. Jahrhunderts haben sollte:
Keinem anderen Staat gelang es, solche Geschütze zu entwickeln und zu bauen wie den 30,5 cm-Mörser, die 38 cm-Autohaubitze, die 24 cm-Autokanone oder die 42 cm-Küsten- bzw. Autohaubitze, die in diesem Buch besonders detailliert beschrieben werden sollen. 1918 existierten zwei 24 cm Kanonen M 16, sieben 38 cm Haubitzen M 16 und acht 42 cm Haubitzen M 14, 16 und 17 sowie zahlreiche 30,5 cm Mörser M 11/16 und 16.
Zum Autor:
Mag. Dr. Erwin A. Grestenberger (1948-2011), Senatsrat, stellv. Veterinärdirektor von Wien, Landesfeuerwehrrat der Wiener Landesfeuerwehr. Nach seinem Studium der Veterinärmedizin besschäftigte sich Grestenberger in seiner Freizeit mit der Erforschung von Festungen im Bereich Atlantikwall und Maginotlinie. Ab 1995 lag der Schwerpunkt seiner Arbeit bei der Erforschung der Festungen innerhalb der österreichisch-ungarischen Monarchie. Im Rahmen dessen hat er sich bei internationalen Festungs-Symposien einen Namen gemacht. Vom Autor sind u. a. erschienen: „K. u. k. Befestigungsanlagen in Tirol und Kärnten“, „Befestigtes Wien“ und „Festung Pola“. Bis zu seinem Tod hat Dr. Grestenberger gemeinsam mit Rolf M. Urrisk an der Erstellung eines Bandes über „Die Entwicklung der Stadtbefestigung Wiens von den Römern bis zur Deutschen Wehrmacht“ gearbeitet. Dieses Buch sollte als Band 7 der Dokumentation von Rolf M. Urrisk „WIEN – 2000 Jahre Garnisonsstadt“ erscheinen. Im Rahmen seiner Tätigkeit bei der Feuerwehr brachte er das Buch „Die Feuerwehr der Stadt Wien – Geschichte und Fahrzeuge“ heraus.
Rezensionen
In der Zeit, in der der punktgenaue Einsatz von effizienten beton- und panzerbrechenden Bomben und Raketen gegen stationäre Ziele noch unmöglich war, hatte die so genannte Festungsartillerie – Geschütze in Stellungssystemen, Kasematten, Panzerkuppeln, Küstenbefestigungen oder Festungswerken – hohe Bedeutung für die Kriegführung. Die Donaumonarchie verfügte de facto an allen Küsten sowie im Hinterland, aber auch während des Ersten Weltkrieges an mehreren Fronten über derartige Waffensysteme. In diesem Buch sind alle Artilleriewaffensysteme, die im weitesten Sinne der k. u. k. Festungsartillerie zuzuordnen sind, akribisch in Wort und Bild dokumentiert – von der relativ kleinen 8-cm-Minimalschartenkanone M 94 über den berühmten 30,5-cm-Škoda-Mörser M 11 bis zur mächtigen 42-cm-Küstenhaubitze M 14.-vy-, in: TRUPPENDIENST 1/2011, S. 92
Doch das Werk geht weit über Bilder, Grafiken und die Auflistung der technischen Spezifikationen der Geschütze hinaus. Ebenfalls dargestellt sind die geschichtliche Entwicklung der Festungsartillerie, ihre Regimenter und Bataillone, ihre Einsatzgrundsätze sowie ihre Stellungssysteme (Panzerkuppeln, „Festungsbauten“, ... ). Auch die Transportfahrzeuge der Festungsartillerie wie Mörserzugwagen, Generatorwagen und Transportanhänger (Rohr- und Lafettenwagen usw.) sind teilweise mit Bildern dargestellt.
Ein zum Verstehen mancher festungsbautechnischer Begriffe und Bezeichnungen auch für Personen mit militärischen Fachkenntnissen unverzichtbares Glossar, ein Quellennachweis und eine Kurzdarstellung der „Festungsartillerie“ des Bundesheeres der Zweiten Republik (Geschütze und Panzertürme der Festen Anlagen in der Ära der Raumverteidigung) runden das Werk ab.
Gründlich recherchiert, detailliert, sachlich richtig, systematisch aufbereitet und optisch ansprechend gestaltet, ist das Buch eine Gesamtschau und gleichzeitig ein Standardwerk über diesen bislang nur bruchstückhaft dokumentierten Bereich der Militärgeschichte.
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